Monochrom I
Alan Ebnother, Alfonso Fratteggiani Bianchi, Manfred Jäger, Jus Juchtmans, Bill Thompson, Dieter Villinger,
Ausstellung in der Galerie Renate Bender, Maximilianstr. 122, 2010
Alan Ebnother, Alfonso Fratteggiani Bianchi, Manfred Jäger, Jus Juchtmans, Bill Thompson, Dieter Villinger,
Ausstellung in der Galerie Renate Bender, Maximilianstr. 122, 2010
Alf Lechner und Marco Stanke
Ausstellungsdauer: 4. Juli bis 4. Oktober 2025
SAVE THE DATE OPEN ART MUNICH GALLERY WEEKEND 2025
4.-6. Juli 2025
Vernissage: Donnerstag, 3. Juli von 18 bis 21 Uhr
Sonderöffnungszeiten OPEN ART MUNICH GALLERY WEEKEND:
Freitag, 4. Juli von 11 bis 18 Uhr
Samstag, 5. Juli von 11 bis 18 Uhr
Sonntag, 6. Juli von 11 bis 18 Uhr
kuratiert von Dr. Dominik Bais
Am 17. April 2025 wäre Alf Lechner 100 Jahre alt geworden – ein Jubiläum, das Anlass gibt, seine leidenschaftliche Auseinandersetzung mit Material und Form neu zu entdecken. Dies kann aber nur mit dem Blick auf das Heute und die neue Generation aufstrebender Künstler*innen gelingen. Mit Marco Stanke (*1987) stellt die Galerie Renate Bender das Werk Lechners einem Künstler gegenüber, der 60 Jahre nach Alf Lechner geboren wurde. In Stankes Malerei ist die Leinwand nicht nur Bildträger. Seine Arbeiten sind vielmehr räumliche Gebilde, mit denen er spielerisch die Differenz zwischen dem malerisch Sichtbaren und dem Bildträger untergräbt.
Beide Künstler verbindet die Faszination für Prozess und Material: Während Stanke die Grundbedingungen der Malerei erforscht, legt Lechner die Bearbeitungsspuren industrieller Fertigung als integralen Bestandteil seiner Skulpturen offen. Dennoch unterscheiden sich diese Positionen in ihrer medialen Beschaffenheit deutlich voneinander, wodurch die Arbeiten 2024 im Lechner Museum Ingolstadt und nun in den Ausstellungsräumen der Galerie in einen spannungsvollen Dialog treten.
Marcello Morandini und Peter Weber
Ausstellungsdauer: 15. Mai bis 28. Juni 2025
Die Bilder und Skulpturen Marcello Morandinis bewegen sich zwischen den beiden Polen Schwarz und Weiß. Ihre Schönheit erschließt sich einzig über die Form, “wie eine Kalligraphie auf Papier, die für die Lektüre und das Verständnis keiner zusätzlichen Farbwerte bedarf.” (M. Morandini)
Seine geometrische Formensprache und die strenge Zweifarbigkeit stehen nicht für Vereinfachung, sondern vielmehr für klare Komplexität.
2015 konnten wir Morandinis künstlerisches Werk erstmals in unserer Gruppenausstellung „Black and White II“ zeigen. Umso mehr freut es uns, dass wir nun sein Werk umfangreicher präsentieren können und gleichzeitig am 15. Mai 2025 mit ihm seinen 85. Geburtstag in unseren Räumen feiern durften.
Die „Duo“-Ausstellung mit seinem deutschen Kollegen Peter Weber, dessen strenge Faltungen ebenso keine Kompromisse zulassen, wird aufzeigen, wie Komplexität im Denken bei der Gestaltung eines Kunstwerks zu einem überzeugenden Oeuvre führen kann.
Während des Eröffnungsabends faltete Peter Weber ein gedrucktes Motiv von Morandini ganz nach den vorgegebenen Koordinaten des Werks „593A“ von 2012 auf seine ureigene Weise und präsentierte das überraschende Ergebnis dem staunenden Publikum.
Renate Bender
Inge Dick, Rosa M Hessling, Maria Lalić,
Marile Holzner, Angelika Huber, Eunji Seo
Vernissage: Freitag, 10. Januar 2025 – 18 bis 20 Uhr
Matinee: Samstag, 11. Januar 2025 – 12 bis 16 Uhr
Ausstellung in der Galerie Renate Bender, München
10. Januar bis 10. Mai 2025
Vom 7.9. bis 31.10.1995 zeigte ich zur Eröffnung meiner neuen Räume in der Hohenzollernstraße in München die Ausstellung „drei frauen konkret?“ mit Arbeiten von Inge Dick, Rosa M Hessling und Maria Lalić.
Nach den Anfängen seit der Galeriegründung 1987 hatte ich mich mehr und mehr mit der konkret-konstruktiven Kunstrichtung auseinandergesetzt. Auslöser hierfür war der Kontakt zu Eugen Gomringer und der damals noch nicht fest installierten Sammlung des konkreten Poeten im zukünftigen Museum für Konkrete Kunst in Ingolstadt. Der erste große Schritt in diese Richtung war daher für die Galerie, die Sammlung Gomringer auf der damals freigelassenen Riemerschmid-Fabrik auf der Praterinsel in München im Jahr 1991 zu präsentieren – in eigener Regie und auf eigene Kosten. Um daraus auch einen kommerziellen – wenn nicht Erfolg so doch eine mögliche Kostendeckung zu erreichen, stellte ich eine Grafikausstellung der in der Sammlung vertretenen Künstlerinnen und Künstler zusammen. So ergaben sich Kontakte zu Kollegen und Verlagen, die konkrete Kunst im grafischen Bereich verlegten oder eben auch direkt zu den noch lebenden Künstlerinnen und Künstlern. Die Ausstellung war ein voller Erfolg und wurde vom Museum in Ulm übernommen.
Es folgte eine knapp vierjährige Galerie-Partnerschaft in Schwabing in der u.a. bereits die Künstlerin Rosa M Hessling 1993 präsentiert wurde. Der Wunsch, die Konzentration des Ausstellungsprogramms auf konkrete, monochrome und minimale Formen der zeitgenössischen Kunst zu fixieren, führte zur Entscheidung der eigenen Galerieräume in der Hohenzollernstraße, die im September 1995 mit der besagten Ausstellung „drei frauen konkret?“ eröffnet wurden.
Trotz der nicht immer einfachen Zeiten im Galeriebereich und vor allem mit der besagten Programmausrichtung, blicke ich heute mit Freude und Stolz auf weit über 150 Ausstellungen zurück. Nach einem kurzen Intermezzo in der Maximilianstraße hat die Galerie mittlerweile seit 2014 ihren Sitz in der Türkenstraße im Münchner Kunstareal.
Es ist mir eine große Freude, 30 Jahre später nun im Januar 2025 die Ausstellung „sechs frauen konkret?“ mit den drei „Künstlerinnen der ersten Stunde“, Inge Dick, Rosa M Hessling und Maria Lalić, sowie drei Vertreterinnen einer neuen Generation von Künstlerinnen, die mit einer ebenfalls sehr reduzierten Formsprache arbeiten – Marile Holzner, Angelika Huber, Eunji Seo – zu präsentieren. So entwickelt sich diese Kunstrichtung noch immer innovativ weiter, wie erst kürzlich in einer großen Ausstellung mit dem Titel „24 Fragen an die Konkrete Gegenwart“ im Museum für Konkrete Kunst in Ingolstadt demonstriert wurde.
Renate Bender
Helmut Dirnaichner, Raphael Grotthuss, Anna Kruhelska, Franz Riedl, Fiene Scharp, Julius Stahl, Peter Weber, Reinhard Wöllmer
Sonderschau: Joan Hernández Pijuan
Vernissage: Freitag, 8. November von 18 bis 20 Uhr
Matinee: Samstag, 9. November von 12 bis 16 Uhr
Ausstellung in der Galerie Renate Bender, München
vom 8. November bis 21. Dezember 2024
Das Thema Papier ist seit jeher fester Bestandteil im Ausstellungskalender der Galerie.
Gemeinsam mit den neun teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern möchten wir die Vielfalt des Materials aufzeigen und Weiterentwicklungen im jeweiligen Werk begleiten, aber auch neben neuen Entdeckungen einen „alten Meister“ wieder ins Blickfeld nehmen.
Als Sonderschau zeigen wir den katalanischen Maler Joan Hernández Pijuan (1931 – 2005), welcher zu den bedeutendsten Vertretern der zeitgenössischen spanischen Malerei zählt. Es ist uns gelungen, eine Auswahl seiner wenigen noch verfügbaren Arbeiten auf feinen Papieren zusammenzustellen.
Alfonso Fratteggiani Bianchi, Nicholas Bodde, Nikola Dimitrov,
Bim Koehler, Maria Lalić, Matt McClune, Harald Pompl,
Robert Sagerman, Regine Schumann, Lars Strandh
Preview: Donnerstag, 5.9. von 18 bis 20 Uhr
Vernissage: Freitag, 6.9. von 18 bis 21 Uhr
Sonderöffnungszeiten Open Art Munich Gallery Weekend:
Samstag 7.9. und Sonntag 8.9. von 11 bis 18 Uhr
Ausstellung in der Galerie Renate Bender, München
6. September bis 27. Oktober 2024
Barnett Newmans Serie von vier Gemälden „Who’s Afraid of Red, Yellow and Blue“ I, II, III & IV (1966-1970) gilt als ein Hauptwerk des Abstrakten Expressionismus. Die Primärfarben Rot, Gelb und Blau wirken durch die schiere Größe dieser Color Field Paintings intensiv auf den Betrachter. Die Serie ist auch als eine Art Befreiungsschlag vom kunsttheoretischen Dogma der „Besetzung“ dieser Farben seit den 1920er Jahren durch die Gestaltungsprinzipien etwa eines Piet Mondrians zu sehen, was im Titel humorvoll anklingt.
Der Ankauf der vier Variationen dieses „Jahrhundertwerks“ durch große Sammlungen und Museen wie dem Stedelijk Museum oder der Neuen Nationalgalerie Berlin sorgte in den 1980er Jahren für einigen Aufruhr; zwei der Bilder wurden sogar Opfer von Beschädigung. Nimmt der mittlerweile ikonische Bildtitel Bezug auf Edward Albees Theaterstück „Who’s Afraid of Virginia Woolf“ (1962), so ist er in den letzten Jahrzehnten selbst Inspiration für Musik, Film und bildende Kunst gewesen.
Ob nun inspiriert durch die schiere Größe der „Big Canvas“, welche sich von Variation zu Variation immer weiter steigert (Nummer IV misst stattliche 274,3 × 604,5 cm) oder natürlich durch die Primärfarben Rot, Gelb und Blau – wir bitten anlässlich des Open Art Munich Gallery Weekend 2024 zehn Künstlerinnen und Künstler der Galerie um ein Werk für unsere Hommage an den großen Barnett Newman.
Till Augustin, Ewerdt Hilgemann, Horst Linn, Pfeifer & Kreutzer, Gert Riel, Marco Stanke, Heiner Thiel, Jeremy Thomas, Martin Willing
Vernissage: Freitag, 21. Juni von 18 bis 20 Uhr
Matinee: Samstag, 22. Juni von 12 bis 16 Uhr
Ausstellung in der Galerie Renate Bender, München
21. Juni bis 3. August 2024
„In Good Shape“ zeigen sich die Arbeiten der 10 zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstler in unserer neuen Ausstellung. Sie sprengen mit ihren „geformten“ Leinwänden und Metallen das traditionelle Bildformat und hinterfragen die Erwartungen an ein Bild oder eine Skulptur. Die spezifischen Eigenschaften der verwendeten Materialien; ihre Spannung, Stofflichkeit und Beschaffenheit, stehen dabei im Fokus der Kunstschaffenden: Sie rütteln an unseren Sehgewohnheiten und Erfahrungswerten, wenn sich ein zunächst scheinbar flaches Bildobjekt als konvex geformt herausstellt, eine starre Skulptur durch einen leichten Lufthauch in Bewegung gerät oder ein Objekt an der Wand mittels Elektrotechnik unvorhergesehen zum Leben erwacht. Manche Werke changieren zwischen Bild und Skulptur, reichen unversehens um die Ecke oder ragen in den Raum hinein. Stahlstelen knicken ein, weil ihnen buchstäblich die Luft entzogen wurde; ein anderes Objekt scheint fest zusammengezurrt und verharrt in nervenkitzelnder Spannung. Mächtige Stahlseile scheinen ganz spielerisch zu Knoten gewunden. Hier gibt es Kunst zu bestaunen, die einen lange fesselt und nicht mehr loslässt!
Ausstellung in der Galerie Renate Bender, München
19. April bis 15. Juni 2024
Vernissage: Freitag, 19. April 2024, 18 bis 20 Uhr
Matinee: Samstag, 20. April 2014, 12 bis 16 Uhr
„Wenn Sie so weitermachen wollen, dann müssen Sie zu Mahlmann gehen!“ Das war die Empfehlung der Dozentin an der Fachhochschule in Hamburg, die Peter Weber seit 1969 im Fachbereich Gestaltung besuchte. Zweifelsohne war dies wegweisend für den jungen Künstler, der wohlwollend im Kreis von Max H. Mahlmann aufgenommen wurde. Bei Mahlmann war man nicht einfach nur „Zuhörer“, sondern gehörte zum „inner circle“ des vielfach begabten Malers und Lehrmeisters. Mahlmann war kein „Vorbeter“, er ließ seine Studenten gewähren und gab ihnen feinfühlig Hinweise mit auf den künstlerischen Weg. Die Freundschaft zwischen dem „Jungen“ und dem „Alten“ sollte bis zu dessen Lebensende währen. Und so lag es nur auf der Hand, dass bei unserem ersten Projekt zum Thema „Zwei Generationen konkret“ Max H. Mahlmann und Peter Weber diesen neuen Ausstellungsschwerpunkt der Galerie eröffnen werden.
Auch der nie unterbrochene Kontakt Peter Webers zu Mahlmanns Nachkommen, allen voran Tochter Maria Mahlmann, ermöglichte uns aus einem wunderbaren Fundus von Arbeiten des Hamburger konkreten Künstlers zu schöpfen und eine kleine aber feine Ausstellung zusammenzustellen. Maria Mahlmann sei dafür Dank gesagt.
Renate Bender
Februar 2024
Peter Weber, Max H. Mahlmann und Gudrun Piper, 10. März 1976
„das geistige ziel der geometrischen gestaltung entspricht unserem technologischen zeitalter. in dieser erfahrung erkennt der mensch eine neue humanität“
Max. H. Mahlmann
„Die Idee zu den Faltzuständen gewann immer mehr an Wichtigkeit bei allen Faltexperimenten und der Entdeckung der unterschiedlichsten Materialien (…) Beim Arbeitsprozess des Faltens ergeben sich architektonische Gebilde… diese „Zustände“, die sich etwa in der Mitte des Faltprozesses befinden, habe ich bis 2017 nie gezeigt“.
Peter Weber
Max H. Mahlmann wurde 1912 in Hamburg geboren und starb 2000 in Wedel.
In seinen Werken strebte Max Hermann Mahlmann, der an der Akademie der bildenden Künste in Dresden studiert hatte, nach Klarheit und Nachvollziehbarkeit. Er wandte sich 1949 zunächst dem Konstruktivismus zu und schuf dann 10 Jahre später die ersten weißen Reliefs.
In den 1960er Jahren entwickelte er ein methodisches Gerüst für seine geometrisierende Gestaltungsweise, welche in sogenannten „Superstrukturen“ aus Grundnetzen gipfelte.
1968 entwickelte er Ideen für eine programmierte Gestaltung, die er als Weiterentwicklung des Konstruktivismus verstand. Ab 1970 entstanden Netzstrukturen, die stetig fortentwickelt wurden. Ausgangspunkt sind Grundnetze, die von einem zentralen oder dezentralen Koordinatennetz gesteuert werden. Es entstehen Linien, Flächen, dreidimensionale Formen und „die farbe wird aus ihrer gesetzmäßigkeit zugeordnet“ (MHM). Ästhetische Freiheit durch Variation, Auflösung und Verdichtung – und stets ist alles nachvollziehbar, nicht zuletzt durch den Titel, der z.B. die Abstände der Linien des Grundnetzes angeben kann. In ihrer Reduktion sind es poetische Bilder. Die Netzzeichnungen vibrieren an den Stellen, wo sich alles verdichtet, und gehen in Ruhezonen über, wenn die Linien weniger dicht gesetzt sind. Max H. Mahlmann schuf sich ein klares System mit nachvollziehbaren Regeln, welche dennoch unvorhergesehene Ergebnisse hervorbrachten und im Spätwerk immer reduzierter wurden.
Max H. Mahlmann steppte virtuos, spielte souverän eine Art Obertonflöte, ohne es gelernt zu haben und war ein charmanter und mitreißender Gesprächspartner. Er beeindruckte und inspirierte nicht nur seine Studenten an der Werkkunstschule Hamburg, wo er fast 20 Jahre lehrte, sondern auch zahlreiche weitere Künstlerinnen und Künstler, die ihm teils lebenslang in Freundschaft verbunden blieben. Max H. Mahlmann erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter 1995 das Bundesverdienstkreuz am Bande.
Peter Weber wurde 1944 in Kollmar/Elbe geboren. Er lebt und arbeitet bei München.
Der Weg von der Malerei der frühen 70er Jahre hin zu den aktuellen Faltzuständen ist geprägt von einem unermüdlichen Forschen und Kämpfen mit mathematisch-geometrischen Vorgaben, einer daraus resultierenden, strengen Formsprache und der Fähigkeit diese geistigen Vorgaben mit seinem „Handverstand“, wie es Eugen Gomringer einmal nannte, zu komplexen Werkgruppen umzusetzen.
Bilder aus der Gruppe der „Interferenzstufungen“ von 1976/77 sollen beispielhaft zeigen, wie Peter Weber zwar die von Mahlmann genial eingesetzten Netzstrukturen erinnert, aber sie von Anfang an zu einem völlig anderen geometrischen System weiterentwickelte.
Die komplexen Faltungen und Faltzustände, die Peter Weber in der Folge für sich entdeckte und entwickelte, sind, wie so oft im künstlerischen Schaffen, einem Zufall geschuldet. Nun selbst als Tutor an der Fachhochschule in Hamburg unterrichtend, entwickelte er mit seinen Studenten eine Faltkarte als Einladung zu einer Gruppenausstellung. Die mit viel Begeisterung aufgenommene Karte veranlasste ihn sich mehr mit den Faltsystemen auseinanderzusetzen. Es entstanden erste Faltungen in Leinwand, die jeweils in zwei Zuständen der Vorder- und Rückseite präsentiert wurden: gefaltet und geöffnet. Faltbares Material wurde zum Thema und führte schlussendlich dazu, dass Peter Weber sich ausschließlich der Faltung widmete. Papiere und Leinwand blieben lange sein Hauptwerkstoff, gefolgt vom durchscheinenden HDPE, einem hochverdichteten Polyethylen.
Papiere zählten immer zu seinem Hauptwerkstoff und so entdeckte er für sich einen 640g Aquarellkarton, der auch beim Falten stabil bleibt und es ihm ermöglicht die Faltzustände sozusagen als Reliefs in ihrer Position bestehen zu lassen. Architektonisch anmutende Objekte entstanden, die künstlerische Gestaltung in Präzision und Eleganz in unnachahmlicher Weise verbinden.
Und als ob dies nicht schon genug wäre, kam Peter Weber zurück zum Stahl bzw. Edelstahl, den er schon in den frühen 90er Jahren bei einigen Plastiken für den Außenbereich eingesetzt hatte, aber aufgrund des „nicht-faltbaren Materials“ diese immer mit dem Laser schneiden und wieder zusammenschweißen musste.
Die Idee des „Faltzustands“ ermöglichte es ihm nun die Stahlplatte nach detaillierten Faltzeichnungen in einem Fachbetrieb lasern zu lassen. Stege, die im Metall stehen blieben, erlaubten es ihm diese flachen Platten tatsächlich mit einer simultan zu erfolgenden Falttechnik mit viel Körperkraft und Geschick zu falten bzw. zu kanten.
Eine konkrete Idee konsequent durchdacht und über 50 Jahre weiterentwickelt und umgesetzt.
Max H. Mahlmann hätte seine Freude daran!
Angelika Huber, Edda Jachens, Fiene Scharp
Vernissage: Freitag, 19. Januar 2024, 18 bis 20 Uhr
Matinee: Samstag, 20. Januar 2014, 12 bis 16 Uhr
Ausstellung in der Galerie Renate Bender, München
19. Januar bis 13. April 2024
Vernissage: Freitag, 10. November 2023, 18 bis 20 Uhr
(18.30 Uhr Einführung in das Werk von Rosa M Hessling durch Prof. Dr. Karin Stempel)
Matinee: Samstag, 11. November 2023, 12 bis 16 Uhr
Finissage: Samstag, 13. Januar 2024, 12 bis 16 Uhr. Die Künstlerin wird anwesend sein.
Ausstellung in der Galerie Renate Bender, München
10. November 2023 bis 13. Januar 2024
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit einem Textbeitrag von Prof. Dr. Karin Stempel.
Rosa M Hessling wurde 1954 in Zell/Mosel geboren, wo sie lebt und arbeitet.
Die Entwicklung des künstlerischen Werks von Rosa M Hessling ist nicht nur durch eine zunehmende Differenzierung und Nuancierung der Wirkweisen ihrer Bilder gekennzeichnet, (…) sondern verbindet sich auch mit einer zunehmenden Entschleunigung der körperlichen Bewegung des Betrachters im Raum. Der Blick des Betrachters ruht vielmehr in einem aufs Feinste choreographierten Schauspiel von Turbulenzen, in dem sich Implosionen und Explosionen der Farbe durchkreuzen und durchqueren. Da löst sich eine Lichtgestalt vom Farbkörper, der sich im leuchtenden Glanz wie eine Blüte öffnet, entflammter Schein, der den Blick gleich darauf in eine unendliche Tiefe zieht, im Strudel dieser Bewegung erlöschend, um aus dem untergründigen Glühen erneut hervorzutreten. Sanft pulsierend, leise verschwebend, triumphal aufleuchtend, in sich versinkend wieder hervortretend, glimmend und glühend – imago viva – hier ereignet sich Malerei als visionäre Schau.
Karin Stempel
(Auszug aus dem Textbeitrag „Rosa M Hessling“ im Katalog zur Ausstellung)
Hellmut Bruch, Inge Dick, Siegfried Kreitner, Jan van Munster, Thomas Mükisch, Regine Schumann, Hans Schork, Julius Stahl und Timm Ulrichs
Ausstellung in der Galerie Renate Bender, München
8. September bis 28. Oktober 2023
Vernissage: Freitag, 8. September 2023, 18 bis 21 Uhr
Sonderöffnungszeiten Open Art: Samstag und Sonntag 9./10. September, 11 bis 18 Uhr
Zum Saisonstart 2023 ist die Galerie Renate Bender „In Touch with Light“:
Mit den frühen Schwarz-Weiß-Fotografien Inge Dicks, die poetische Lichtmomente einfangen genauso wie die Prismen-Arbeiten aus massivem Acrylglas von Hellmut Bruch. Mit den in gebogene Neonröhren geblasenen „Brainwaves“ von Jan van Munster und den fluoreszierenden Acrylglasobjekten von Regine Schumann. Hintergründig-humorvoll mit Timm Ulrichs oder die Wahrnehmung herausfordernd wie bei den minimalkinetischen Arbeiten von Hans Schork und Siegfried Kreitner. Aber auch zart dem Wechselspiel zwischen Material und Lichteinfall nachspürend mit den Wachskreide-Arbeiten von Thomas Mükisch. Subtil das Zusammenspiel von Licht- und Tonraum aufzeigend, mit dem Relief von Julius Stahl.
Die international besetzte Künstlerriege rückt das Thema „Licht“ ins Zentrum – mit völlig unterschiedlichen Ausdrucksformen.
Raphael Grotthuss, Marile Holzner, Steffen Kern, Martin Lehmer, Pfeifer & Kreutzer, Eunji Seo, Marco Stanke
Vernissage am Freitag, 30. Juni 2023 von 18 bis 20 Uhr
Matinee am Samstag, 1. Juli 2023 von 12 bis 16 Uhr
Ausstellung vom 30. Juni bis 29. Juli 2023
In etablierten Galerieräumen junge Künstlerinnen und Künstler zu zeigen und zu fördern – das war 2016 Anliegen und Startpunkt für das „Bender Schwinn Projekt“. Die Öffnung in Richtung einer neuen Generation – sowohl von Kunstschaffenden als auch einer Nachwuchs-Galeristin – war in jeder Hinsicht erfolgreich. Fand „Projekt Eins“ noch „zwischen“ den regulären Galerieausstellungen an wenigen Tagen im März 2016 statt, wurde dem Ausstellungskonzept aufgrund des großen Erfolgs bereits im Folgejahr der Platz der vierwöchigen Sommerausstellung eingeräumt. Im Jahr 2018 fand mit „Projekt Drei“ die vorerst letzte Ausstellung statt.
Nun stellt sich die spannende Frage: Wie haben sich unsere „jungen“ Entdeckungen weiterentwickelt?
Die Künstlerinnen und Künstler dieser drei Ausstellungen sind mittlerweile teils mehrfach durch Preise, Stipendien und Katalogförderungen ausgezeichnet worden. Sie haben die ersten Schritte in den hart umkämpften Kunstmarkt erfolgreich gemeistert.
Fünf Jahre nach dem letzten „Bender Schwinn Projekt“ laden wir nun erneut eine Auswahl der damals gezeigten Künstlerinnen und Künstler ein. Einige sind in den festen Künstlerstamm der Galerie eingezogen, andere sind uns verbunden geblieben und wir verfolgen ihren Werdegang mit Freude und Neugier. Während die einen klare Vorstellungen davon haben, wohin ihr künstlerischer Weg geht, sind andere noch auf der Suche. Es ist uns eine große Freude, diese Entwicklungen zu begleiten und mit Ihnen zu teilen.
Ihre Renate Bender & Katharina Brauch (geb. Schwinn)
Rückschau:
Schicht um Schicht das Wesen der Farbe erforschen
Bim Koehler – Matt McClune
Ausstellung vom 21. April bis 24. Juni 2023
Vernissage: Freitag, 21. April 2023, 18 bis 20 Uhr
Matinee: Samstag, 22. April 2023, 11 bis 18 Uhr
Die Bilder der beiden Maler Bim Koehler und Matt McClune schöpfen ihre Anziehungskraft aus unzähligen Farbschichten, die Tiefe erzeugen und Bildräume entstehen lassen. Aus feinsten Pigmenten von Hand angemischt, entsteht teils für jeden Pinselstrich bzw. Spachtelzug ein individueller Farbton. Experimentierfreudig erforscht jeder der beiden Maler für sich das Wesen der Farbe und kommt zu unterschiedlichen Ergebnissen.
Bim Koehler wurde 1949 in Kassel geboren. Er lebt und arbeitet in Spiesheim / Rheinland-Pfalz.
Bim Koehlers Oeuvre besteht neben den nahezu monochromen Arbeiten auch aus seinen unverkennbaren Streifenbildern. Bei ersteren trägt Bim Koehler mit breitem Pinsel lasierend verschiedene Farbvariationen übereinander auf. Schicht um Schicht entsteht so ein nahezu monochrom wirkendes Bild, dessen finale Farblagen sukzessive nach oben verlegt wurden.
Bei seinen Streifenbildern zieht die schier endlose Anzahl der übereinandergelegten Streifen den Blick in die Tiefe und wirft unweigerlich die Frage nach dem letzten Pinselstrich auf.
Matt McClune wurde 1973 in Worcester, MA, USA geboren. Er lebt und arbeitet in St. Romain im Burgund, Frankreich.
Der Amerikaner Matt McClune, der seit bald 20 Jahren im Burgund lebt, zieht die Farbe mit selbstgefertigten Spachteln unterschiedlichster Breite über verschiedene Arten stabiler Bildträger. Meditativ und still wirken die vielen teils hauchdünnen Farbschichten, welche sich je nach Lichteinfall in ihrer Erscheinung wandeln. Aber auch gestisch und ausdrucksvoll, wenn die mit einem Polyurethan-Gel angemischte Farbe an einigen Stellen fast körperhaft hervortritt und der Spachtel kompositorische Strukturen entstehen lässt.
Robin Rose, Robert Sagerman, Jeremy Thomas, Bill Thompson & Susan York
Ausstellung vom 20. Januar bis 31. März 2023
Vernissage: Freitag, 20. Januar 2023, 18 bis 20 Uhr
Matinee: Samstag, 21. Januar 2023, 12 bis 16 Uhr
Als die Galerie Renate Bender das letzte Mal fragte: „What’s out there?“, also was es dort draußen Neues zu sehen und zu entdecken gäbe, entstand anlässlich der Open Art 2009 eine Gruppenausstellung mit fünf Künstlern aus ebenso vielen Ländern.
Den Blick über den berühmten „Tellerrand“ wagen wir nun erneut mit fünf amerikanischen Künstlern, die wir seit vielen Jahren vertreten und deren Werk von außergewöhnlicher physischer Präsenz ist. Sie alle eint ein innovativer Umgang mit ihrem jeweiligen Werkstoff: Öl, Polyurethan, Stahl, Wachs und Graphit. Das Ergebnis sind dreidimensionale Objekte und reliefhafte Oberflächen in einem weiten Farbspektrum. Blicken wir gemeinsam über den großen Teich auf neue Entdeckungen.
Die Sinnlichkeit der Farbe
Helmut Dirnaichner zum 80. Geburtstag. Arbeiten aus vier Jahrzehnten
Ausstellung vom 10. November 2022 bis 14. Januar 2023
+++ Vom 24. Dezember 2022 bis 9. Januar 2023 ist die Galerie geschlossen. +++
Helmut Dirnaichner wurde 1942 in Kolbermoor, Bayern geboren. Er lebt und arbeitet in München und Mailand.
Helmut Dirnaichner nimmt mit seinen fragilen Werken aus zerstoßenen Erden, Steinen, Mineralien und Zellulose eine einzigartige Stellung in der zeitgenössischen Kunst ein. Selbst bezeichnet er sich als poetischen „Schöpfer“ seiner Kunst.
Dirnaichner arbeitet seit 1982 mit Steinen und Halbedelsteinen wie Azurit, Malachit und Lapislazuli, welche zum Ursprung der Malerei zurückführen. Die Steine entdeckt er als natürliche Farbpalette. Zu Beginn des Schaffungsprozesses zerstößt, mörsert und zerreibt er sie bis ein Granulat entsteht. Diese Mineralsubstanz wird ohne Bindemittel in Zellulose hineingeschöpft. Sie durchdringt den so entstandenen fragilen Bildkörper und verleiht ihm abwechslungsreiche Oberflächenstrukturen. Diese Strukturen wirken aus jeder Position und je nach Lichteinfall immer anders und verleihen den Werken eine einzigartige Tiefe und Ruhe. Auf diese Art und Weise tritt Dirnaichner in den Dialog mit den Steinen, wie er selbst sagt.
Fiene Scharp, Raphael Grotthuss, Franz Riedl, Reinhard Wöllmer, Peter Weber, Russell Herron
Ausstellung vom 9. September bis 29. Oktober 2022
Vernissage: Freitag, 9. September 2022, 18 bis 21 Uhr
Sonderöffnungszeiten während der OPEN ART 2022
Samstag / Sonntag 10./11. September 2022 von 11 bis 18 Uhr
Vom wandfüllenden Großformat bis zur filigranen Schneidearbeit – in der diesjährigen Ausstellung „Papierwelten 4.0“ zeigen wir mit den zwei Hauptprotagonisten Fiene Scharp, geboren 1984 und Raphael Grotthuss, geboren 1983, wie vielfältig und spannend dieses Thema gerade in der aktuellen Kunstszene bearbeitet wird.
Ihre zarten Papierausschnitte erarbeitet Fiene Scharp aus vorgefundenen oder selbst konstruierten Rastern. Sie schneidet mit dem Skalpell die Weißflächen zwischen den Lineaturen heraus oder fügt Elemente zu neuen Rastern zusammen. Die Papiergerüste bilden Wölbungen, Faltungen, Überlagerungen und erzeugen so Spannung in ihren Oberflächen.
Sprühen, Gießen, Schöpfen – diese drei Grundtechniken der Faserbearbeitung nutzend versucht Raphael Grotthuss die Kräfte und Verwerfungen seines Materials zu bändigen. Gegossene Flachsfasern, gesprühtes Pigment bilden freie Bildflächen, die offen im Raum installiert werden oder auf gebrochene Glasplatten aufgesprüht werden.
Ergänzt wird die Auswahl durch aktuelle Arbeiten der aus dem Galerieprogramm bekannten Künstler, mit einem Schwerpunkt im Bereich Papier als Werkstoff: Franz Riedl, Wien; Reinhard Wöllmer, Nürnberg; Peter Weber, München und als Gastkünstler Russell Herron, London.
Jus Juchtmans – Lars Strandh
Zwei europäische Positionen minimalistischer Malerei
Ausstellung vom 14. Mai bis 30. Juli 2022
Vernissage: Freitag, 13. Mai 2022, 18 bis 20 Uhr
Matinee: Samstag, 14. Mai 2022, 12 bis 16 Uhr
Beide Künstler werden bei der Vernissage anwesend sein.
Unter dem Titel „Zwei europäische Positionen minimalistischer Malerei“ zeigen wir aktuelle Arbeiten der Künstler Jus Juchtmans aus Antwerpen und Lars Strandh aus Olso.
Jus Juchtmans wurde 1952 in Mortsel, Belgien, geboren. Er lebt und arbeitet in Antwerpen, Belgien.
Monochrom wirken die hochglänzenden Bilder von Jus Juchtmans nur auf den ersten Blick: Die mit dem Rakel auf die Leinwand aufgetragenen zahlreichen Farbschichten lassen sich an den Rändern seiner Arbeiten einzeln ablesen. Durch ihre Transparenz öffnet sich ein Bildraum, der durch die Reflektion des Lichts noch verstärkt wird.
Das wache Gespür für das Interessante, das aus der Reduktion, dem „Sein lassen“ entstehen kann, führte zu jenen Bildern, die im Frühjahr 2022 erstmals in München gezeigt werden. Hier erkannte Jus Juchtmans, dass die Auflösung der Materialität und das „absolute Bild“ manchmal bereits nach einigen wenigen Schichten gelungen war. Das Ergebnis sind auch hier scheinbar atmende Bilder, von denen man nicht weiß, ob sie erscheinen oder verschwinden. Sie reagieren durch ihre hochglänzende Oberfläche unmittelbar auf ihre Umgebung, reflektieren sie in sich selbst und machen sie damit zum „flüchtigen Teil des Bildgeschehens“, wie es Michael Fehr einmal ausdrückte. Mit seinen oszillierenden Werkschöpfungen gehört Jus Juchtmans zu den bekanntesten Positionen Europas im Bereich der monochromen Malerei.
Lars Strandh wurde 1961 in Göteborg, Schweden, geboren. Er lebt und arbeitet in Oslo, Norwegen.
Es müssen wohl mehrere Hunderttausend Linien sein, die der Schwede Lars Strandh in den letzten 20 Jahren auf seine ihm unverkennbare Weise auf die Leinwand gebracht hat. Die Konzentration und Präzision dieser Malweise ist unmittelbar spürbar bei der näheren Betrachtung der aus der Ferne monochrom erscheinenden Arbeiten. De facto ist es eine polychrome Vielfalt fein gezogener Pinselstriche, die ein klar umrissenes Farbfeld auf der naturbelassenen Leinwand bilden. Bei näherer Betrachtung beginnen die frei Hand gezogenen Linien zu oszillieren. Sie erzeugen einen mal ruhigen, mal vibrierenden Farbraum, der seine Tiefe und Spannung aus dem Hell-Dunkel-Kontrast ebenso schöpfen kann wie durch die Wahl komplementärer Farben. Die Arbeiten strahlen eine Stille aus, die zur Kontemplation, aber auch zum Nachdenken einlädt. Ihre Einfachheit ist sehr komplex und macht die Bilder ganz und gar erfahrbar. Je mehr Zeit man Lars Strandhs Malerei widmet, desto mehr wird sie zurückgeben. Lars Strandh reiht sich somit ein in die Tradition jener minimalistisch arbeitenden Künstler, die immer wieder das Phänomen von Farbe und deren Erscheinung hinterfragen.
Schwere Jungs – Skulpturen und Wandobjekte
Till Augustin, Ewerdt Hilgemann, Siegfried Kreitner, Horst Linn, Heiner Thiel, Gert Riel
Ausstellung vom 5. Februar bis 9. April 2022 (bis zum Donnerstag, 14. April, 2022 verlängert.)
Vernissage: Freitag, 4. Februar 2022, 18 bis 20 Uhr
Matinee: Samstag, 5. Februar 2022, 12 bis 16 Uhr
Till Augustin, Siegfried Kreitner, Gert Riel und Heiner Thiel werden bei der Vernissage anwesend sein.
Achtung: in der Galerie gilt FFP2-Maskenpflicht und Abstand halten.
Ob nun armdicke, verschlungene Stahlseile, implodierte Formen aus glänzendem Edelstahl, elektromotorgetriebene, bewegliche Aluminiumplatten, gekanteter oder verformter Stahl – die Arbeiten der sechs Bildhauer zeigen, wie der Werkstoff Metall in völlig unterschiedlicher Art und Weise behandelt werden kann. Mal zeigt sich die Materialität des Stahls in seiner ganzen Schwere und rauen Beschaffenheit, wie bei den Skulpturen von Till Augustin oder den teils mit Rostpatina versehenen Wandreliefs von Horst Linn. Dann das Spiel mit der Illusion sowohl in Form als auch Oberfläche der mit Graphit und Schellack behandelten Stahlbleche von Heiner Thiel. Am anderen Ende der Skala die erstmals in München gezeigten, aufgeschnittenen „Cracked Cubes“ von Ewerdt Hilgemann; die durch Zug oder Druck verformten und unter Spannung stehenden Stahlbleche von Gert Riel und schlussendlich die sowohl meditativ als auch spielerisch wirkenden „minimalkinetischen“ Skulpturen von Siegfried Kreitner.
Color Constructs
Harald Pompl – Robert Sagerman
Vernissage: Donnerstag, 11. November 2021, 18 bis 21 Uhr
Matinee: Samstag, 13. November 2021, 12 bis 16 Uhr
Ausstellung vom 11. November bis 23. Dezember 2021
verlängert bis 22. Januar 2022
„Color Constructs“, der Titel der Ausstellung deutet schon an: es geht um Farbe und wie ein Künstler Farbe entstehen lässt.
Harald Pompl, der in Altdorf bei Nürnberg ansässige Bildhauer beschäftigt sich seit vielen Jahren mit einem reichen Farbkanon aus Kunstharzen, die er meist im flüssigen Zustand mit Pigmenten selbst einfärbt. Die von ihm vorgefertigten Scheiben werden übereinander gestapelt und dann zu einer massivem Form verdichtet. In seiner jüngsten Werkgruppe der „color cubes“ gießt er das flüssige farbige Kunstharz in Formen, die dann übereinander geschichtet werden und so farbige, aber lichtdurchflutete massive Kuben entstehen.
Robert Sagerman, der in New Jersey, USA ansässige Maler platziert individuelle Tupfer genannt „marks“ aus selbst angerührter sehr dichter Ölfarbe auf massive Holzunterbauten mit Leinwand bespannt. So baut er in minutiöser Kleinarbeit über Tage und Monate massive farbige Maloberflächen auf, die einmal angetrocknet, immer wieder mit einer neuen Schicht Tupfer versehen werden bis der Farbkörper seinen Vorstellungen entspricht. Ebenso penibel trägt er in einem Tagebuch ein, wann er die Farbe angerührt hat und wie viele „marks“ er zu einer bestimmten Tageszeit in welcher Farbe aufgetragen hat.
Flyer zur Ausstellung „Color Constructs“ – Harald Pompl – 2021
Flyer zur Ausstellung „Color Constructs“ – Robert Sagerman – 2021
Black is Beautiful
Douglas Allsop, Till Augustin, Claudioadami, Helmut Dirnaichner, Alfonso Fratteggiani Bianchi, Raphael Grotthuss, Bim Koehler, Siegfried Kreitner, Maria Lalić, Horst Linn, Martin Lehmer, Matt McClune, Pfeifer & Kreutzer, Nadine Poulain, Robert Sagerman, Hans Schork, Regine Schumann, Lars Strandh, Heiner Thiel, Jeremy Thomas, Peter Weber, Susan York und Pierre Soulages
Ausstellung vom 10. September bis 30. Oktober 2021
Vernissage: Freitag, 10. September von 18 bis 21 Uhr
Matinee: Samstag, 11. September von 12 bis 16 Uhr
Sonderöffnungszeiten Open Art München:
Freitag, 24. September von 18 bis 21 Uhr
Samstag 25. / Sonntag 26. September von 11 bis 18 Uhr
Die Themen meiner Ausstellungen finden ihren Ursprung sehr oft in Erlebnissen in den ersten Jahren meiner Galeriearbeit, wo ich u.a. meine Fühler auch nach USA, speziell New York ausstreckte. Es war eine Einzelausstellung des US-Malers Ad Reinhardt im MoMA im Sommer 1991, die mich in ihren Bann zog und ausschlaggebend war für meine Galeriearbeit in den Folgejahren. Die Ausstellung zeigte zum ersten Mal eine retrospektiv angelegte Auswahl von Arbeiten Reinhardts, dessen historische Beziehung beim American Expressionism und dem Minimalismus einzuordnen ist. Ad Reinhardt, 1913 geboren, begann in den späten 1930er Jahren mit Geometrischer Abstraktion um sich dann vermehrt in den 1940er Jahren einer Malerei der „allover patterns“, der übergreifenden Muster zu widmen. In den 1950ern suchte er sich zu lösen von allem was „Inhalt, Meinung oder Selbstdarstellung“ ausdrücken könnte. Die reine Malerei monochromer Felder auf seinen Leinwänden in Rot, Blau und schlussendlich Schwarz musste reichen. Kaum sichtbar, vor allem bei Schwarz, die meist kreuzförmigen Konstruktionen, die sich überschnitten.
Beim Besuch der Ausstellung beeindruckte mich, dass man am Eingang angehalten wurde, sich erst an die Dunkelheit zu gewöhnen in einem abgedunkelten Weg, der zu den Ausstellungsräumen führte, um damit die „Farbigkeit“ seiner schwarzen Bilder überhaupt erfahren zu können.
Als ich aus der Ausstellung wieder herauskam, war mir bewusst geworden, dass das „Sehen“ monochromer Bilder für meine zukünftigen Ausstellungen eines der kuratorischen Hauptaugenmerke sein würde. So begann sich langsam mein Galerieprogramm, das ich heute den reduzierten, monochromen und minimalistischen Formen der Malerei, Bildhauerei und Foto- sowie wie Videokunst zuordnen möchte, herauszuschälen.
Nach zwei Ausstellungen mit dem Thema „Black and White“ in den Jahren 2013 und 2015 in meinen Galerieräumen ist nun mit „Black is Beautiful“ mein im Sommer 1991 als Samen gelegter Wunsch zur Umsetzung gelangt. Genau 30 Jahre danach zeigt die Galerie im Kulturherbst 2021 in München 22 Künstler*innen aus dem Galerieprogramm sowie als Leihgabe meiner verehrten Kollegin Edith Rieder eine Arbeit von Pierre Soulages, dem Großmeister des 20. Jahrhunderts zum Thema „Schwarz“.
Damit möchte ich die Vielfalt dieser ältesten aller Farben demonstrieren, denn, wie Soulages sagte:
« Avec le noir c‘est la vie de la lumière qui apparait. » 1)
« Mit dem Schwarz beginnt das Licht zu leben. »
Renate Bender, September 2021
1) Pierre Soulages, in: Entretien publique. Collection Inconotexte, Marseille 1998
Gefördert durch:
Curated by… Heiner Thiel
Die Verkörperung der Farbe
Paola Neumann, Michael Post, Gert Riel, Heiner Thiel,
Alfonso Fratteggiani Bianchi, Rosa M Hessling, Jus Juchtmans, Bill Thompson
Ausstellung vom 25. Juni bis 31. Juli 2021
Unser neues Ausstellungsformat „Curated by…“ wird weitergeführt, diesmal mit unserem Gastkurator Heiner Thiel. Der erfolgreiche Bildhauer und Kurator ist seit seinem Studium an der Städelschule, Frankfurt a. M. (Bildhauerklasse Michael Croissant) international unterwegs mit zahlreichen Ausstellungen und seine Arbeiten befinden sich in vielen öffentlichen und privaten Sammlungen. Seit 2013 kuratiert Heiner Thiel, zusammen mit seinem Künstlerfreund und Kollegen Michael Post, der ebenfalls in der Ausstellung vertreten sein wird, die internationale Ausstellungsreihe „embodying colour“.
Als Bildhauer interessiert sich Heiner Thiel natürlich zunächst für das Räumliche; den Raum, der durch seine Arbeit geschaffen, verändert, aktiviert, oder auch emotional aufgeladen wird. Farbe spielt in den Arbeiten von Heiner Thiel schon sehr lange eine wichtige Rolle und so ist es auch nicht verwunderlich, dass er immer auch im regen Austausch mit Bildhauerkollegen sowie Malerinnen und Malern steht, um deren Zugang zur „Verkörperung der Farbe / embodying colour“ zu erkunden.
In der Ausstellung in der Galerie Renate Bender werden Künstlerinnen und Künstler gezeigt, die Heiner Thiel in dieser Thematik künstlerisch nahestehen: aus seinem persönlichen Umfeld wie auch diejenigen, die er aus dem Programm der Galerie Renate Bender ausgewählt hat.
Material und Struktur
Alfred Haberpointner – Peter Weber
Eröffnung am Freitag, 23. April von 13 bis 19 Uhr
Matinee am Samstag, 24. April von 12 bis 16 Uhr
Ausstellung vom 23. April bis 19. Juni 2021
Vom 23. April bis 19. Juni 2021 widmet sich die neue Ausstellung in der Galerie Renate Bender mit Arbeiten von Alfred Haberpointner und Peter Weber den dreidimensionalen Wandobjekten und der Skulptur im weitesten Sinne. Der Titel der Ausstellung – „Material und Struktur“ – ist programmatisch für die Arbeitsweise der beiden Künstler. Alfred Haberpointner verwendet zentimeterdicke Holzplatten für seine gehackten Tafelbilder und arbeitet aus massiven Stämmen seine Kopf-Skulpturen heraus. In der Ausstellung wird erstmals in München eines seiner monumentalen Diptychen in strahlendem Violett gezeigt. Peter Weber hat sich seit vier Jahrzehnten der Faltung verpflichtet. Materialien wie Filz und Edelstahl erhalten ihre dreidimensionale Gestaltung durch komplexe Faltstrukturen aus einem Stück und ohne Schnitte in der Fläche. Seine jüngsten Papierreliefs aus schweren handgeschöpften Büttenpapieren gehen nicht wie bei seinen normalen Papierfaltungen in die Fläche zurück, sondern bleiben erhaben als Reliefkörper im Raum stehen.
In der Gegenüberstellung beider Positionen spiegelt sich die Vielfalt einer zeitgenössischen Umgehensweise mit den klassischen Materialien Holz, Papier, Stahl und, im Falle von Peter Weber, Wollfilz wider. Mit ihren eigenen Mitteln gelangen die Künstler zu einer ganz unterschiedlichen Formensprache.
Alfred Haberpointner wurde 1966 in Salzburg, Österreich geboren. Er lebt und arbeitet in Leonding, Österreich.
Holz ist für Alfred Haberpointner ein zentrales Gestaltungsmaterial. Er zerhackt, schneidet, brennt Spuren in seine Oberfläche hinein, fächert sie auf oder sägt Spalten, färbt die fertige Arbeit mit Beize. Neben den bekannten Bodenplastiken und seinem Werkzyklus „Köpfe“ setzt er vor allem in jüngster Zeit vorwiegend massive Holzplatten ein, die er ebenso gestalterisch behandelt. Es entstehen Tafelbilder, die Fläche öffnet sich, um das Spiel des Lichts und der Farbe zuzulassen. Inhaltliche Assoziationen bleiben dem Betrachter überlassen.
Peter Weber wurde 1944 in Kollmar/Elbe geboren. Er lebt und arbeitet bei München.
Mit den unterschiedlichsten Techniken und Materialien hat Peter Weber ein Faltsystem entwickelt, das immer aus einem Stück und ohne Schnitte durch die Fläche erarbeitet wird. In seinen seriellen Papierarbeiten aus rein-weißem Canson Aquarell oder dem 640g schweren Büttenpapier wird die mathematische Vielfalt dieser Technik in Perfektion durchdekliniert; von starker stofflicher Präsenz sind die Faltarbeiten aus naturfarbenem oder eingefärbtem Filz. Neben Filz und Papier verwendet Weber auch Materialien wie Leinwand, Baumwolle, Kunststoff und sogar Stahl. Ende 2017 entstanden dann die ersten gefalteten Stahlreliefs.
Flyer zur Ausstellung „Material und Struktur“ – Alfred Haberpointner – 2021
Flyer zur Ausstellung „Material und Struktur“ – Peter Weber – 2021
INGE DICK. Ein Leben für das Licht
Inge Dick zum 80sten Geburtstag
Ausstellung vom 15. Januar bis 16. April 2021
Inge Dick wurde 1941 in Wien geboren. Sie lebt und arbeitet in Innerschwand am Mondsee, Oberösterreich.
Die retrospektiv angelegte Ausstellung zum 80. Geburtstag der österreichischen Film- und Fotokünstlerin im Januar 2021 zeigt Arbeiten aus Inge Dicks vierteiligem Zyklus „jahres licht weiss“ mit neuen quadratischen Farbauszügen. Rückblickend in ihr Werk sind Großpolaroids und eine Auswahl ihrer gespachtelten „weissen Bilder“ zu sehen. Ihre neuen „goldenen Bilder“ werden erstmals in München ausgestellt.
„Licht ist das künstlerische Lebensthema von Inge Dick. Sie arbeitet mit natürlichem Licht, das zwar keine physisch greifbare, aber eine über die Wahrnehmung fühlbare Präsenz besitzt. In jahrelanger, fast wissenschaftlicher Akribie ist es ihr mit unterschiedlichen Medien gelungen, die Substanz des Lichts einzufangen und die sich im Tagesablauf verändernde Farbtemperatur bildhaft zu machen.“
Gerda Ridler
Katalog „Inge Dick. Ein Leben für das Licht“, 2021
Flyer „Inge Dick. Ein Leben für das Licht“, 2021
Gefördert durch:
Curated by… ein neues Ausstellungsformat
Künstler aus der Privatsammlung Erhard Witzel und aus dem Programm der Galerie Renate Bender
Thomas Emde / Camill Leberer / Jan Ulrich Schmidt / Uta Belina Waeger –
Hellmut Bruch / Matt McClune / Robert Sagerman / Regine Schumann
Ausstellungsdauer vom 13. November bis 19. Dezember 2020
Unser neues Ausstellungsformat „Curated by…“ startet mit unserem Gastkurator Erhard Witzel. Der erfolgreiche Galerist, erfahrene Kunsthändler, passionierte Sammler und ambitionierte Ausstellungsmacher betreibt seit 2009 mit dem QuadrArt in Dornbirn ein Forum für Ausstellungen, Projekte, Vorträge, Diskussionen etc. mit dem Ziel, den anspruchsvollen Dialog über zeitgenössische Kunst zu fördern und zu fordern.
In der Ausstellung in der Galerie Renate Bender werden Künstler aus der Privatsammlung Erhard Witzel und aus dem Programm der Galerie Renate Bender gezeigt.
Ob nun Sammler*in, Galerist*in, Künstler*in oder Ausstellungsmacher*in – in jeder Kunstsaison laden wir uns ab sofort einen interessanten Gastkurator oder eine Gastkuratorin ein zu einem neuen Blickwinkel auf unser Galerieprogramm. Seit über 30 Jahren zeigt die Galerie Renate Bender zeitgenössische Kunst mit der Ausrichtung auf reduzierte Formen der Malerei, Fotografie und Bildhauerei, schwerwiegend im Bereich minimaler, monochromer und konkreter Ausdrucksformen. Der Blick von außen auf unser Programm schafft Raum für neue Begegnungen und Konstellationen – über den Tellerrand hinweg und mit viel Lust am Experiment.
The Responsive Eye‘s First and Second Generation
Angelika Huber / Siegfried Kreitner / Jan van Munster / Pfeifer & Kreutzer / Hans Schork / Julius Stahl / Ludwig Wilding / Martin Willing
Ausstellungsdauer vom 11. September bis 31. Oktober 2020
Der Titel der neuen Ausstellung anlässlich der Open Art 2020 spielt auf die berühmte Ausstellung „The Responsive Eye“ 1965 im MoMA in New York an. Diese präsentierte die „erste Generation“, also Künstler der 60er Jahre, die sich erstmals von der klassischen Darstellungsform der Bildenden Kunst gelöst hatten. Der damalige Kurator im MoMA, William C. Seitz, hatte auf der ganzen Welt jene Künstler ausfindig gemacht, die sich mit dem Phänomen der optischen Bewegung, real oder fiktiv, beschäftigten. Im Kontext dieser Ausstellung prägte dann ein Journalist den Begriff der „Op Art“, der allerdings von vielen, u.a. auch von Ludwig Wilding, dessen Werk ebenfalls Teil der Ausstellung war, abgelehnt wurde mit der Erklärung „jedwede Kunst ist optische Kunst…“. Was de facto richtig ist, dennoch hält sich der Begriff bis heute.
Gerade in den vergangenen Jahren begann sich eine jüngere Künstlergeneration erneut mit der Thematik „Bewegung, Licht und Sound“ auseinanderzusetzen. Die „zweite Generation“ also, die sich diesem immer wieder interessanten Thema widmet.
Bei der Konzeption der Ausstellung war es klar, dass Ludwig Wilding (*1927 †2010), den man durchaus als „Urvater“ dieser Kunstrichtung in Deutschland bezeichnen kann, mit dabei sein muss. Aber auch der aus Aschaffenburg stammende Künstler Hans Schork (*1935) hatte sich schon früh mit der Kinetik auseinandergesetzt, während der holländische Künstler Jan van Munster (*1939) „Energie und Wahrnehmung“ im weitesten Sinne zu seinem Thema machte.
Die Gruppe der „Second Generation“ setzt sich dann zusammen aus Martin Willing (*1958) mit seinen sich stets bewegenden fragilen Skulpturen. Ähnlich fragil und der jüngeren Generation angehörend Julius Stahl (*1978), in Berlin und Dresden lebend, dessen „Resonanz-Objekte“ z.B. in der Werkgruppe „Quader“ aus feinsten Drahtstangen nicht nur zarte Bewegung, sondern dem offenen Ohr feinste Töne vermitteln. Siegfried Kreitner (*1967) aus München kann man als den „Konstruktionsmeister“ der sich bewegenden Licht-Skulptur bezeichnen. Aus dem jüngsten Teilnehmerkreis zeigen Anne Pfeifer (*1987) und Bernhard Kreutzer (*1986) als Künstler-Duo Bewegung und Klang erzeugende Objekte, gefertigt vorwiegend aus farbigem Acrylglas und unsichtbaren Reizgebern. Angelika Huber (*1977) hingegen zweckentfremdet früher zum Zwecke der Fahrplaninformation genutzte Schaltblatttafeln und verfremdet sie nun zu lebhaften, in unterschiedlichen Rhythmus sich verändernden „pictures in motion“.
Punkt und Linie zu Fläche – frei nach Kandinsky
Nicholas Bodde, Rosa M Hessling, Maria Lalić, Heiner Thiel, Lars Strandh
Ausstellungsdauer vom 20. April bis bis 1. August 2020
Kandinsky entwickelte die Abhandlung eigentlich für die Schriftenreihe der Bauhaus-Zeitschrift mit dem „Hinweis auf die tragende Rolle des von den bil- denden Künstlern getragenen gestalterischen Grundlagenunterrichts.“ K.’s Theorie, dass jede Linie von einem Punkt ausgeht, sozusagen „der Tod des Punktes ist gleichzeitig die Entstehung der Linie… reißt ihn heraus aus der Fläche und schiebt ihn auf der Fläche nach irgendeiner Richtung. Es entsteht da- durch ein „neues Wesen“ mit einem „neuen, selbständigen Leben“… kann man weiterentwickeln bis hin zur Fläche, die z. B. aus vielen Linien sich zusammen- setzt.
Max Bill schreibt in der Einführung zu diesem Punkt im Jahre 1955: „Gerade heute scheint es uns von besonderem Wert, daß diese bahnbrechenden Theo- rien jedem, der sich mit ihnen auseinandersetzen möchte, zur Verfügung ste- hen. Denn die konkrete Kunst hat in der Weite eine beträchtliche Ausdehnung erfahren, jedoch an Tiefe meist nicht viel gewonnen. Dies liegt vielleicht zu ei- nem Teil daran, dass sie nicht mehr wie seinerzeit um ihre Existenz und Aner- kennung als Ausdrucksmöglichkeit zu kämpfen braucht, und dass viel Junge ohne gründliche Vorbereitung hinzukamen! Sich lediglich auf äußerliche Form- elemente stützend, anstatt die innere Struktur, den Geist und die Idee dieser neuen Kunstgattung zu erkennen.“
Das ist der Grund warum ich in meinem Galerieprogramm schon sehr früh nach neuen Ausdrucksformen der konkret-konstruktiven Kunst Ausschau hielt, um jene zeitgenössischen Künstler ausfindig zu machen, die diese Gedanken verinnerlicht haben.
Renate Bender
„Punkt und Linie zu Fläche“ frei nach Kandinsky
Film von Bernhard Kreutzer
Fluoridescent
Regine Schumann – Bill Thompson
Ausstellungsdauer vom 24. Januar bis 14. März 2020
Vernissage: Donnerstag, 23. Januar 2020, 19 bis 21 Uhr
Matinee: Samstag, 25. Januar 2020, 12 – 16 Uhr
Papierwelten 3.0
Renate Balda, Hermann Glöckner, Raphael Grotthuss, Wolfgang Hein, Edda Jachens, Ole Müller, Rakuko Naito, Franz Riedl, Marco Stanke, Peter Weber, Reinhard Wöllmer
Ausstellung vom 8. November 2019 bis 18. Januar 2020
Vernissage: Freitag, 8. November 2019, 18 bis 21 Uhr
Sonderöffnungszeiten während der PLATEAU 2019
Samstag, 9. November 2019 von 11 bis 18 Uhr
Finissage: Donnerstag, 9. Januar 2020, um 18 Uhr
Erde, Stein, Pigment
Helmut Dirnaichner – Alfonso Fratteggiani Bianchi
Ausstellung vom 13. September bis 26. Oktober 2019
Vernissage: Freitag, 13. Septenber 2019, 18 bis 21 Uhr
Sonderöffnungszeiten während der OPEN ART 2019
Samstag / Sonntag 14./15. September von 11 bis 18 Uhr
Künstlergespräch und Katalogvorstellung: Samstag, 19. Oktober, um 19 Uhr
Helmut Dirnaichner zerstösst, zermahlt und zerreibt Erden, Steine und Mineralien, bis ein Granulat entsteht. Diese Mineralsubstanz wird ohne Bindemittel in Zellulose hineingeschöpft. Sie durchdringt den so entstandenen fragilen Bildkörper und verleiht ihm abwechslungsreiche Oberflächenstrukturen. Denn die Körnchen werfen Schatten, reflektieren Licht, verleihen Tiefe. Verschiedene Farbtöne treten in Korrespondenz zueinander; feine Reliefs entstehen, die Geschichten erzählen von den verwendeten Materialien.
Alfonso Fratteggiani Bianchi reduziert sich in seinem malerischen Schaffen auf den puren Pigmentauftrag. Er reibt das reine Pigment per Hand ohne jegliche Bindemittel in einen Sandstein, die „pietra serena“ ein, bis der gewünschte Sättigungsgrad erreicht ist. Der „pudrige“ Charakter des reinen Pigments und die damit samtene Oberfläche lassen die Farben völlig ungetrübt erfahren. So intensiv, dass man glaubt, das Pigment streue eigenes Licht ab.
Mit ihrer Vorgehensweise nehmen beide Künstler eine jeweils einzigartige Stellung in der zeitgenössischen, monochromen Kunst ein, was die Ausstellung „Erde, Stein, Pigment“ dem Betrachter eindrucksvoll vor Augen führt.
Das Leben ist schön
Bim Koehler
Ausstellung vom 11. Juli bis 10. August 2019
Vernissage: Mittwoch, 10. Juli 2019, 19 bis 21 Uhr
Matinee und Katalogpräsentation: Samstag, 3. August 2019, 12 bis 16 Uhr
Oscillation in Color and Sound
Jeremy Thomas – Pfeifer & Kreutzer
Ausstellung vom 18. Mai bis 6. Juli 2019
Vernissage: Freitag, 17. Mai 2019, 19 bis 21 Uhr
Matinee: Samstag, 18. Mai 2019, 12 bis 16 Uhr
wie weiss ist wissen die weisen
Till Augustin, Inge Dick, Helmut Dirnaichner, Alfonso Fratteggiani Bianchi, Rosa M Hessling, Bim Koehler, Maria Lalić , Matt McClune, Harald Pompl, Robert Sagerman, Regine Schumann, Lars Strandh, Bill Thompson, Peter Weber, Ludwig Wilding
Ausstellung vom 15. März bis 11. Mai 2019
Vernissage: Donnerstag, 14. März 2019, 19 bis 21 Uhr
Einführungsrede: Dr. Tobias Hoffmann, Berlin
Matinée: Samstag, 16. März 2019, 12 bis 16 Uhr
Bender Talk: Vortrag mit Dr. Georg Kremer am Samstag, 6. April um 14 Uhr
Mit der Ausstellung „wie weiss ist wissen die weisen“, Zitat eines Gedichtes von Eugen Gomringer, nehmen wir ein Ausstellungsthema wieder auf, welches schon im Jahr 1999 in unserer damaligen Galerie in der Hohenzollernstraße auf großes Interesse stieß. Das Thema „weiss“ wurde gerade in den letzten Jahren in vielen Museumsausstellungen aufgegriffen um aufzuzeigen, wie unterschiedlich Künstler*Innen an die Farbe Weiß mit ihren künstlerischen Mitteln herangehen. Dies hat uns veranlasst ein „reloaded“ nach 20 Jahren zu konzipieren mit 15 unterschiedlichsten Positionen.
Peter Weber. Struktur und Faltung
Ausstellung vom 12. Januar bis 9. März 2019
Vernissage: Samstag, 12. Januar 2019, 12 bis 16 Uhr
+++ Präsentation des Werkverzeichnisses 1968-2018 +++
Präsentation des Ausstellungskataloges: Donnerstag, 28. Februar 2019 um 19 Uhr
AM ANFANG WAR DAS WORT AM.
Sprache in Wort und Bild
Carlo Battisti, Klaus Peter Dencker, Heinz Gappmayr, Angelika Huber, Ado Hamelryck, Lars Koepsel, Josef Linschinger, Timm Ulrichs
Künstlerkooperationen:
Tadaaki Kuwayama + Eugen Gomringer | Peter Weber + Klaus Peter Dencker
Ausstellung vom 9. November bis 22. Dezember 2018
Vernissage: Donnerstag, 8. Novenber 2018, 19 bis 21 Uhr
Matinee: Samstag, 10. November 2018, 12 bis 16 Uhr
“Die konkrete oder visuelle Poesie vermag es, sich einzuschleichen in die Sprache und deren Strukturen aufzubrechen und Aneignungsformen zu präsentieren, die zeigen, dass wir die Herrscher der Sprache sind. Wir können die Sprache manipulieren, im positiven Sinne, wir können sie beherrschen und können mit ihr machen, was wir wollen. Wir können sie auseinandernehmen, wir können die Buchstaben umstellen und erkennen darin Anagramme – den geheimen Sinn. Ich habe z.B. aus Natur Unrat werden lassen, oder umgekehrt. Und wenn man solche Sachen erfindet oder findet, dann zeigt sich doch die Souveränität des Geistes mehr, als wenn man mühsam eine Geschichte erzählt.”
Timm Ulrichs in “Konkrete Poesie – Von Buchstaben, Lauten und Wörtern”.
SWR 2, 12.4.2012
Between Dark and Light
Inge Dick – Jan van Munster
Ausstellung vom 14. September bis 27. Oktober 2018
Vernissage: Freitag, 14. September 2018, 18 bis 21 Uhr
Sonderöffnungszeiten während der OPEN ART 2018:
Samstag / Sonntag 15./16. September von 11 bis 18 Uhr
Katalogvorstellung am Freitag, 19. Oktober – 19 Uhr:
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit einem Textbeitrag von Tobias Hoffmann.
Sonderveranstaltung – PLATEAU münchen 19./20. Oktober:
Samstag, 20.10. geöffnet von 11 bis 18 Uhr.
Mit ihren Fotoprojekten – zum Beispiel mit den großen Polaroidkameras – oder ihren innovativen Filmprojekten, gehört Inge Dick zu den ausgefallenen Positionen in der zeitgenössischen experimentellen Fotografie und Filmarbeit. In der Ausstellung wird der 2010 entstandene Film „blau, unendlich“ gezeigt, sowie eine Auswahl der daraus gefertigten Stills. Der Film dokumentiert die Licht- und Farbveränderungen des Himmels, gefilmt über einen Tag hinweg, und wird begleitet von einer Klanginstallation von Roland Dahinden.
Jan van Munsters Thema ist die Energie: Temperatur, Magnetismus, Radioaktivität und Elektrizität sind Ausgangspunkt für viele Werke, womit er das Unsichtbare sichtbar macht. Seine minimalistischen Arbeiten bestehen oft aus einer einzigen Linie, welche durch den Einsatz von Leuchtröhren eine bemerkenswerte Präsenz entwickelt. Zahlreiche seiner Werke sind im öffentlichen Raum im In- und Ausland zu sehen.
In der Ausstellung „Between Dark and Light“ werden diese zwei „Erforscher des Lichts“ gegenübergestellt.
Durchs Feuer gehen. Going through fire
Till Augustin – Renate Balda – Susan York
Vernissage: Donnerstag, 3. Mai 2018, 19 bis 21 Uhr
Matinee: Samstag, 5. Mai 2018, 11 bis 15 Uhr
Bender Talk „Schmuckkunst aus Muranoglas” mit Chiara Antonietti am Samstag, 16. Juni, 11 bis 15 Uhr
Ausstellungsdauer vom 4. Mai bis 30. Juni 2018
High Frequencies
Regine Schumann – Jus Juchtmans
Ausstellungsdauer vom 9. März bis 28. April 2018
Ecken und Kanten – Edges and Ridges
Till Augustin | Horst Linn | Gert Riel | Heiner Thiel | Jeremy Thomas | Peter Weber | Martin Willing
Vernissage am Donnerstag, 11. Januar von 19 bis 21 Uhr
Matinee am Samstag, 13. Januar von 11 bis 15 Uhr
Ausstellungsdauer vom 12. Januar bis 3. März 2018
The Phenomenon of Perception
Carlos Cruz-Diez & Ludwig Wilding
Ausstellungsdauer vom 8. September bis 22. Dezember 2017
Herzlich laden wir Sie ein, die Arbeiten des franko-venezolanischen Künstlers Carlos Cruz-Diez (*1923) im Dialog mit den Werken von Ludwig Wilding (1927–2010) zu entdecken.
Die Arbeiten von Cruz-Diez und Wilding wurden erstmals im Jahr 1965 zusammen gezeigt als Teil der wegweisenden Ausstellung des MoMA, „The Responsive Eye“. Zuvor hatte der Konstruktivismus mit seiner Verschiebung der Blickachsen den Weg für eine junge Generation von Künstlern bereitet, neue Betrachtungsweisen zu entwickeln.
In einer Gegenüberstellung wird in der Ausstellung “The Phenomenon of Perception” die Entwicklung dieser beiden künstlerischen Positionen aufgezeigt mit Werken aus den 1960er Jahren bis heute.
FarbeLicht – LichtFarbe
Dem Licht auf der Spur
Hellmut Bruch · Victoria Coeln · Inge Dick · Rosa M Hessling · Siegfried Kreitner · François Morellet · Jan van Munster · Nadine Poulain · Regine Schumann · Thomas Wunsch
Ausstellungsdauer vom 19. Mai bis 1. Juli 2017
Mit zehn sehr unterschiedlichen künstlerischen Positionenaus dem Bereich der reduzierten, minimalistischen zeitgenössischen Kunst zeigt diese Ausstellung auf, welch breites Spektrum das Thema „Licht“ in der bildenden Kunst heute einnimmt.
Wir präsentieren Arbeiten, die sich, neben dem realen Einsatz einer Lichtquelle im Kontext des Kunstwerks, vor allem mit filmischen und fotografischen Medien auseinandersetzen, was zu besonders experimentellen Ansätzen führt. Aber auch spezielle Materialien und deren Funktion machen sich die KünstlerInnen zunutze, wie z.B. fluoreszierendes Acrylglas, das ganz ohne „Strom“ zum Strahlen gelangt. Und nicht zu vergessen die Malerei, die es ohne Licht nicht gäbe.
Die von Renate Bender konzipierte Ausstellung ist nach der Station im Neuen Kunstverein Aschaffenburg nun mit verändertem Raumkonzept in der Galerie in München zu sehen.
Maria Lalić – Bill Thompson
Vernissage: Donnerstag, 9. März 2017, 19 bis 21 Uhr
Matinee: Samstag. 11. März 2017, 11 bis 15 Uhr
Ausstellungsdauer vom 10. März bis 13. Mai 2017
sensualminimalphysical
Matt McClune – Robert Sagerman – Jeremy Thomas
Vernissage: Donnerstag, 12. Januar 2017, 19 bis 21 Uhr
Matinee: Samstag. 14. Januar 2017, 11 bis 15 Uhr
Ausstellungsdauer vom 13. Januar bis 25. Februar 2017
Hellmut Bruch
Begegnungen zum 80sten Geburtstag
Vernissage: Donnerstag, 10. November 19 bis 21 Uhr
Matinee: Samstag. 12. November 2016, 11 bis 15 Uhr
Ausstellungsdauer vom 11. November bis 23. Dezember 2016
Hellmut Bruch wurde 1936 in Hall / Tirol geboren, wo er lebt und arbeitet.
Die Galerie Renate Bender widmet dem österreichischen Künstler anlässlich seines 80sten Geburtstags eine Ausstellung, welche neben den Arbeiten aus fluoreszierendem Acrylglas auch die Grafikmappe “dreizehn + eins” umfasst, die zu diesem Anlass von der Galerie Lindner editiert wurde. Langjährige WeggefährtInnen und FreundInnen haben sich mit jeweils einem Blatt beteiligt. Erstmals wird diese Mappe nun in München präsentiert.
Im Zentrum der Arbeiten Hellmut Bruchs stehen das Licht und die Proportion. Bruch fräst Kanten, Ränder und Binnenränder in farbig fluoreszierende Acrylglasplatten ein. Die so entstandenen geometrischen Formen wie Kreise oder Quadrate folgen in ihrer Anordnung und Proportion streng der Fibonacci-Folge beziehungsweise auch dem goldenen Schnitt. Dort, wo der Künstler das Material bearbeitet hat, bündelt das lichtsammelnde Acrylglas die Strahlen und lenkt sie so in klare, geometrische und leuchtende Bahnen. Die intensive Strahlkraft, die Hellmut Bruch seinen Werken verleiht, bringt die Schönheit der Geometrie und Proportion zum Vorschein und wirkt auf den Betrachter anregend und apollinisch.
Ganzheit als Prinzip.
Schwingende Skulpturen und Faltobjekte
Peter Weber – Martin Willing
Ausstellungsdauer vom 9. September bis 29. Oktober 2016
Katalogvorstellung am Samstag, 15. Oktober – 19 Uhr:
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit einem Textbeitrag von Prof. Klaus Honnef.
Sonderveranstaltung – PLATEAU münchen 28./29. Oktober:
Finissage am Freitag, 28.10. bis 21 Uhr – Entfaltung der „Footprints“ von Peter Weber um 19 Uhr.
Samstag, 29.10. geöffnet von 11 bis 18 Uhr.
Die in der Ausstellung gezeigten Faltobjekte Peter Webers aus Filz, Papier und anderen Materialien sprechen das taktile Empfinden ihrer Betrachter ebenso an wie die schwingenden Metall-Skulpturen von Martin Willing.
„Über Webers Objektbilder möchte man unwillkürlich mit den Fingerspitzen streichen. Die Werke von Martin Willing müssen sogar durch einen Impuls von außen in Bewegung versetzt werden, um ihre künstlerische Intention vollständig verwirklichen zu können. Sei es durch die Hände der Betrachter, sei es durch den Wind – bisweilen genügt ein kaum spürbarer Luftzug. (…) Die Bildobjekte des einen und die Raumgebilde des anderen sind die Ergebnisse sorgfältiger Planung und Berechnung sowie deren exakter Ausführung. Zugleich sind sie von bestechender ästhetischer Qualität. In ihnen verkörpert sich nicht nur Schönheit, sondern so etwas wie die Essenz der Schönheit. Die Schönheit absoluter formaler Strukturgesetze, die Schönheit klarer Gedankenvollzüge, und, nach mancherlei Überzeugung, ein anschauliches Äquivalent dessen, was das Universum „im Innersten zusammenhält“.
Prof. Klaus Honnef
Kinder, wie die Zeit vergeht!
Zeichnung und Grafik aus 29 Jahren Galerietätigkeit
Josef Albers / Max Bill / Rupprecht Geiger / Camille Gräser / Rosa M Hessling / Manfred Jäger / Rex Lau / Riccardo Licata / Rakuko Naito / Joan Hernández Pijuan / Marco Stanke / Lars Strandh / Victor Vasarely / Andrea Vizzini / Peter Weber / Susan York / u. v. m.
Vernissage: Donnerstag, 7. Juli 2016, 19-21 Uhr
Matinee: Samstag, 9. Juli 2016, 11-15 Uhr
Ausstellungsdauer vom 8. Juli bis 6. August 2016
Die Ausstellung zeigt Grafik und Arbeiten auf Papier aus den frühesten Anfängen der Galerie bis hin zu aktuellen Positionen.
Viele bildende Künstler pflegen neben ihrem malerischen Werk die Arbeit auf Papier, sei es nun als Zeichnung oder als Grafik. Die Präzision drucktechnischer Fähigkeiten ist für viele geradezu ein Ansporn sich an Techniken heranzuwagen, die auch neue, andere Ergebnisse in der Umsetzung liefern.
Im Laufe meiner Galeriearbeit habe ich mich immer auch mit dem grafischen Werk eines Künstlers auseinandergesetzt, bietet es doch gerade für ein jüngeres Publikum eine Einstiegsmöglichkeit in das Sammeln. Es ist meist erschwinglicher als ein Werk auf Leinwand aus der gleichen Hand und durch Editionen wird ihr Besitz einem breiteren Publikum ermöglicht und somit demokratisch.
Nach 29 Jahren Galerietätigkeit sind in dieser Ausstellung Werke früher Wegbegleiter ebenso versammelt wie Arbeiten langjähriger Programmkünstler und Neuzugänge. Sie zeichnen so die Entwick- lung der Galerie Renate Bender seit ihrer Gründung im Jahr 1987 nach. Zeit also, für eine Bestandsaufnahme aus Papier.
Renate Bender, Juni 2016
Fifty Shades of Red
Hellmut Bruch · Inge Dick · Helmut Dirnaichner · Alfonso Fratteggiani Bianchi · Rosa M Hessling · Manfred Jäger · Bim Koehler · Maria Lalic · Matt McClune · Jus Juchtmans · Robert Sagerman · Regine Schumann · Lars Strandh · Jeremy Thomas · Bill Thompson · Peter Weber
Bender Talk: „Fifty Shades of Red – von Azaleenrot bis Zinnober“ mit Dr. Georg Kremer
am Donnerstag, 2. Juni, Beginn 19 Uhr
Ausstellungsdauer vom 13. Mai bis 2. Juli 2016
„Die höchste aller Farberscheinungen…“, zu der Goethe das Rot in seinem Werk „Zur Farbenlehre“ erhob, erklärt nur zum Teil die Faszination, die von dieser Farbe ausgeht. Ein rotes Signal lässt uns aufmerken, ob nun als Warnung im Straßenverkehr oder als Zeichen der Reife in der Natur. Wertschätzung widerfährt dem, der auf einen roten Teppich gebeten oder in kostbares Purpur gekleidet wird. Ist Rot tatsächlich die älteste bekannte Farbbezeichnung? Reagiert unser Auge auf Rot ganz besonders empfindlich? Assoziiert Rot bei jedem Blut und Feuer oder Liebe, Lust und Leidenschaft? Man kann wohl vieles bejahen und doch hängt es von dem ureigenen, persönlichen Empfinden ab, wie man auf diese dominante Farbe körperlich wie auch seelisch reagiert.
Wieder einmal waren es die Pigment- gefüllten Gläschen von Kremer-Pigmente, die in ihrer unglaublichen Vielfalt an Rottönen geradezu Ehrfurcht erwecken vor dem Wunder Farbe und ihrem Umgang in der Kunst, die Pate standen für die Ausstellung „Fifty Shades of Red“. Denn nach der ersten Rot-Ausstellung im Jahr 2008, noch in den alten Galerieräumen in Schwabing, ließ mich das Thema nicht mehr los. Viele meiner Künstlerinnen und Künstler sind wahre Pigment-Experten und erarbeiten für jedes ihrer Bilder immer wieder neue Farbverbindungen und Techniken. Oder gehen geradezu wissenschaftlich an die Frage des Ursprungs von Farbe und Pig- ment heran, wie beispielsweise die britische Malerin Maria Lalic ́. Für ihren Werkzyklus „History Paintings“ recherchierte sie den Ursprung der Pigmente, wann sie zum ersten Mal auftauchten und / oder zum Einsatz kamen. Daher wird ihre Arbeit „History Painting. Red“ (2016) ein Schlüsselwerk der Ausstellung sein, die mit sechzehn künstlerischen Posi- tionen auch die bisher umfangreichste in meinen Galerieräumen ist.
Besonders freue ich mich auf die von Dr. Georg Kremer erarbeitete Zusammenstellung von Gläschen mit 50 Rot-Pigmenten, die wir in der Ausstellung präsentieren dürfen. Ihm sei schon jetzt ein herzliches Dankeschön gesagt.
Ich lade Sie also ein mit uns einzutauchen in die Faszination der Farbe Rot, die die Galerie für sechs Wochen in einem wahren Sinnesrausch erstrahlen lassen wird.
Renate Bender
München im April 2016
BENDER TALK #2
Unsere neue Veranstaltungsreihe Bender Talk versammelt Experten verschiedenster Fachgebiete ebenso wie Künstler zum gemeinsamen Gespräch in der Galerie.
„Fifty Shades of Red – von Azaleenrot bis Zinnober“
Der Vortrag von Dr. Georg Kremer fand am 2. Juni 2016 im Kontext zur aktuellen Ausstellung „Fifty Shades of Red“ statt.
Eine von Dr. Georg Kremer erarbeitete Zusammenstellung von Gläschen mit 50 Rot-Pigmenten wird in der Ausstellung präsentiert und die Besucher erfuhren an diesem Abend mehr über den Ursprung und die Herkunft dieser speziellen Pigmente.
Kremer Pigmente ist ein auf die Herstellung historischer Farbpigmente spezialisierter Betrieb. Bei deren Herstellung werden vor allem natürlich vorkommende Rohstoffe wie Erden, Mineralien oder Pflanzen verwendet und nach alten, zum Teil aus dem Mittelalter stammenden Rezepten verarbeitet. Am Hauptsitz des Unternehmens in Aichstetten ist eine eigene Farbmühle in Betrieb – Kremer gehört zu den letzten Herstellern von Kleinmengen seltener Pigmente aus Eigenproduktion.
IKARUS – DER ZWEITE VERSUCH
Über den richtigen Einsatz von Wachs
Edda Jachens – Bim Koehler – Thomas Mükisch – Ursula Neugebauer – Sybille Neumeyer – Robin Rose- Timm Ulrichs
Bender Talk:
„song for the last queen – von Bienen und Kunst“
am 14. April, Beginn 19 Uhr
Ausstellungsdauer vom 11. März bis 30. April 2016
Wenn Wachs im Spiel ist sollte man tunlichst überlegen, wie nahe man der „Sonne“ kommt…
Ikarus war übermütig geworden und vergaß vermutlich, dass die Federn seiner Schwingen nur mit Wachs angeklebt waren. Als er dann der Sage nach in seiner Freude des Fliegens der Sonne zu nahe kam, schmolz das Wachs und er stürzte ins Meer.
Des Einen Fluch ist bei bewusstem Einsatz für den Anderen Segen. Viele Künstler arbeiten genau mit dem „Schmelzen“ des Wachses. Schon in der klassischen Enkaustik wird das Pigment in das weiche Wachs eingerührt und dann, zumeist mit einem Pinsel oder einer heißen Spachtel auf Leinwand, Holz, Papier oder ein anderes Trägermaterial aufgetragen. Die Faszination des wächsernen Glanzes begeisterte Künstler über die Jahrtausende hinweg. Die Technik, benannt nach dem Griechischen „enkauston (eingebrannt)“, gehörte zur Grundausbildung eines jeden Künstlers der Antike. Noch heute gibt es zahlreiche Beispiele aus ägyptischer, griechischer oder römischer Zeit, die oft farblich weitaus besser erhalten sind als die späteren Ölmalereien. Wie so vieles geriet diese aufwendige Technik, die viel handwerkliches Geschick verlangt, in Vergessenheit. Umso interessanter ist es, dass zeitgenössische Künstler sich immer wieder mit dem Thema Wachs auseinandersetzen. Nicht immer in Form der Enkaustik, so wie sie z.B. der US-Amerikaner Robin Rose einsetzt, sondern auch in Form von isolierenden Zwischenschichten, wie Bim Koehler sie in seinen frühen Arbeiten verwendete. Edda Jachens nutzt sie als „Versiegelung“ und optische Vertiefung ihrer Malerei auf Papier oder Holz. Das Erhitzen des Trägermaterials, auch schon in der Antike angewandt, nutzt der österreichische Künstler Thomas Mükisch. An warmen Sommertagen legt er Stahlplatten an die Fenster seines Ateliers und läßt diese durch die Sonne „erhitzen”. Schnell reibt er in Folge dann sogenannte Thermomelt®-Kreiden auf die warme Metallplatte und nutzt das Phänomen der durch Wärme erzeugten Farbveränderung. Ursula Neugebauer hingegen arbeitet mit transluzentem weißem Paraffin um mit unzähligen kleinen ausgegossenen Platten, an zarten Schnüren schwebend, eine Rauminstallation zu kreieren, die Assoziationen an eine bewegte Eislandschaft weckt.
Ganz anders setzen sich die Künstlerin Sybille Neumeyer sowie der Künstler Timm Ulrichs mit dem Thema Wachs auseinander, nämlich mit seinen natürlichen Erzeugerinnen, den Bienen. Während Timm Ulrichs im positiven Sinne die fleißigen Bienen im Bienenstock „nutzt” um seine Keilrähmchen von den Bienen mit ihrem sorgfältigen Wabenwerk auszubauen, thematisiert Neumeyer das seit Jahren existierende und immer schlimmer werdende globale Bienensterben. In ihrem Werk „song for the last queen“ füllt sie Honig in kleine Glasröhrchen und positioniert darin an unterschiedlichen Stellen tote Bienen. In Leuchtkästen gesetzt, berühren uns diese toten Arbeiterinnen. Von Ferne betrachtet hingegen formen sie im Auf und Ab ihrer Position im Gläschen eine Art Partitur eines imaginären Musikstücks.
Lassen Sie sich ein auf diese vielfältige Ausstellung, die das Thema „Wachs” von unterschiedlichsten künstlerischen Seiten beleuchtet.
BENDER TALK #1
Unsere neue Veranstaltungsreihe Bender Talk versammelt Experten verschiedenster Fachgebiete ebenso wie Künstler zum gemeinsamen Gespräch in der Galerie.
Die erste Veranstaltung im Kontext zur aktuellen Ausstellung „IKARUS – der zweite Versuch. Über den richtigen Einsatz von Wachs“ fand am 14. April 2016 statt:
Bender Talk: „song for the last queen – Von Bienen und Kunst“
mit
Sybille Neumeyer – Künstlerin
Peter Weber – Künstler und Imker
Time4tunes: Friedamaria Wallbrecher, Bettina Fuchs, Evelyn Löhr, Christiane Kaiser
und anschließender Honigverkostung.
Das A-Capella-Quartett Time4tunes interpretierte als Auftakt in den Abend die als stumme Notation gesetzte Arbeit „song for the last queen“ der Künstlerin Sybille Neumeyer. In der Arbeit thematisiert Neumeyer das seit Jahren existierende globale Phänomen des Bienensterbens. Sie bettet tote Bienen in Honig und reiht diese in Glasröhrchen aneinander. Durch eine variierende Positionierung der Bienen in den Röhrchen setzt die Künstlerin eine großflächige Notation. Dem Betrachter bleibt offen, die Partitur als kryptische Zeichen wahrzunehmen oder nach einer Lesbarkeit zu suchen, die in einer Verklanglichung liegen kann aber nicht muss.
Sybille Neumeyer führte im Anschluss in die Hintergründe Ihrer Arbeitsweise ein. In ihrem künstlerischen Werk übersetzt sie Phänomene und Strukturen aus Natur und Umwelt u.a. in Installationen und Bewegtbildarbeiten. Dabei fliessen Recherchen gleichermaßen wie subjektive Erfahrungen in den Arbeitsprozess ein.
Einen Einblick in die Bienenhaltung gewährte uns dann Peter Weber, der uns einen Blick in einen seiner Bienenstöcke werfen liess. Der Künstler und langjährige Bienenvater brachte uns die Herausforderungen und Probleme näher, die die Haltung dieser für den Menschen so wichtigen Tiere heute birgt. Zum Abschluss gab es eine Honigverkostung.
Inge Dick – jahres licht weiss
Vier Filme und eine Auswahl von Stills
Ausstellungsdauer vom 16. Januar bis 27. Februar 2016
Mit ihren Fotoprojekten – sei es nun mit den großen Polaroid- Kameras oder mit ihren Filmprojekten – gehört Inge Dick zu den ausgefallenen Positionen in der zeitgenössischen experimentellen Fotografie und Filmarbeit.
Die Ausstellung zeigt die in den vergangenen Jahren entstandenen Filme „herbst licht weiss” (2012), „sommer licht weiss“ (2013), „frühlings licht weiss“ (2014) und „winter licht weiss“ (2014/15) sowie eine Auswahl der daraus gefertigten Stills. Alle vier Filme dokumentieren die Licht- und Farbveränderungen einer weissen Fläche, gefilmt über mehrere Tage hinweg. Die schier unglaubliche Farbigkeit des Lichts, die sich sowohl mit der Tages- als auch mit den Jahreszeiten verändert, wird dem menschlichen Auge erst durch die in Streifen nebeneinander gesetzten Stills verdeutlicht.
FUNDAMENTAL PAINTING
Joan Hernández Pijuan – Jerry Zeniuk
Vernissage: Freitag, 11.9. – 18-21 Uhr
Sonderöffnungszeiten OPEN ART 2015:
Samstag, 12.9. – 11-18 Uhr
Sonntag, 13.9. – 11-18 Uhr
Ausstellungsdauer vom 11. September bis 19. Dezember 2015
In der Übersichtsschau würdigt die Galerie Renate Bender vor allem auch das Frühwerk beider Künstlerpersönlichkeiten, die von sich selbst sagen, dass ihr künstlerischer Weg sich ab den 1970er Jahren abzuzeichnen begann. Die Ausstellung zeigt Arbeiten auf Leinwand und Papier aus vier Jahrzehnten. Von monochromen Farbüberlagerungen und deren Auflösung, bis hin zum völligen Aufbruch der Fläche – beide Positionen weisen durchaus vergleichbare Entwicklungen auf.
Works on & with Paper
Helmut Dirnaichner / John Fraser / Edda Jachens / Manfred Jäger / Matt McClune / Ole Müller / Rakuko Naito / Jocelyne Santos / Bill Thompson / Reinhard Wöllmer
Ausstellungsdauer vom 10. Juli bis 14. August 2015